Die Bahn wurde flacher und langsam verliert mein Schlitten an Geschwindigkeit. Wieder öffnet sich vor mir ein Kessel dessen Hänge hier aber stufenförmig bearbeitet worden waren. Kaum komm ich zum Stillstand öffnet sich in einem der Hänge ein Tor und zwei servisto eilen auf mich zu. So gleich anzuschauen wie die ersten Zwei, daß sie ihre Brüder sein könnten. Der mit den Rädern beginnt auf mich einzusprechen. Ich bekomme nur noch mit, daß ich mich um cirka 23.000 Plätze verbessert habe. Er redet noch weiter aber ich bin nicht mehr in der Lage im zu folgen, all meine Sinne und meine Gedanken sind auf...
einen Gott fixiert. Das es einer sein muß, verrät schon die Aura die ihn umgibt. So an die 4 Meter hoch, ist er langsam den servisto gefolgt und nähert sich immer mehr. Seine tiefe, dröhnende Stimme erfüllt meinen ganzen Körper und den letzten Winkel meiner Seele.
»SERANDO, HAUS BATALVISTO ZU ZENDRA - DU BIST AUF DEN PFAD TAKELAR UM DEN GÖTTERN VORGEFÜHRT ZU WERDEN. DOCH UM DIR DEN WEG IN DIE STADT NACH DER SECHSTEN ZU WEISEN, MUSS NOCH DER RESTLICHE PFAD BESCHRITTEN WERDEN. BESTEHE AUCH DIESE PRÜFUNGEN SERANDO BATALVISTO, UND WIR SEHEN UNS WIEDER«
Ich war auf die Knie gesunken und hätte wohl noch stundenlang dorthin gestarrt, wo sich die Tor hinter Esvaro, dem Gott der Zwischenwelt - den wer sollte es sonst wohl sein? - wo sich das Tor hinter ihm geschlossen hat. Doch ein paar normale servisto holten mich um mir die göttlichen Prüfungen angedeihen zu lassen. Sie brachten auch mich in die Höhlen unter dem Kessel und was nun folgte war der stundenlange, oder gar tagelange? Versuch meinen Geist in die grellen Arme der dunklen Mutter, die Arme der Wirrnis, zu treiben. Mein Geist wurde in fremde Welten gestoßen um dort den fürchterlichsten Torturen und Kämpfen, die nicht immer glücklich für mich endeten, ausgesetzt zu werden. Ich fand mich jedesmal schweißgebadet in meinem Körper wieder mit normale Hände und Beine und nicht, wie ich fürchten mußte, mit mechanische Arme mit Öffnungen aus denen ich selbstfliegende Pfeile verschießen konnte und Kettenräder statt Füße.
Gleich nach der ersten Prüfung dieser Art sah ich den einzigen Menschen aus Fleisch und Blut nur... der arme Kerl hatte nicht die nötigen Nerven für diese Qualen, er lief - ohne auf mein Zurufen zu reagieren - schreiend an mir vorbei und mit voller Geschwindigkeit gegen eine Wand. Mein Ehrgeiz lies es ab diesen Zeitpunkt nicht mehr zu, daß ich ebenso erbärmlich enden könnte wie dieser arme Narr. ICH bin immerhin Zweiter meines Hauses gewesen bevor ich durch Betrügerei gestürtzt wurde!
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[Wieviel Zeit, wieviel Schläge vergehen kann nicht mehr gesagt werden, doch schlußentlich wird Seraldo, in einer kleinen Prozession mit mehreren servisto in eine prunktvolle Halle geführt]
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»ALS WÜRDIG HAST DU DICH ERWIESEN! ALSO SOLL ES SEIN: SERANDO BATALVISTO, BEGIB DICH IN DIE SIEBENTE STADT - ANDERE WERDEN DEINE REPUTACIO WERTEN UND ÜBER DICH RICHTEN«
Esvaro hob eine Hand und zeigt stumm zu einer Tür die sich selbsttätig öffnet. Benommen und trunken vor Stolz den Pfad Takelar bestanden zu haben, schwank ich ein wenig, als ich durch die Tür trete und mich in einer kleinen Kammer, angefüllt mit zornig blinkenden Lichtern, fremden Stimmen und surrenden, piepsenden Maschinen wiederfinde.
Plötzlich ein mörderische Schlag auf meinen Kopf, stechende Helligkeit.. ziehender Schmerz.. Desorientierung.
Dunkelheit und Ruhe war nun um Serando, der in der Welt der Sterblichen nie wieder gesehen wurde.