~zerren~

... mitten in der Menschenmenge, die in einer großen Halle steht. Erwartungsvolles Gemurmel erfüllt den Raum der hell erleuchtet ist von Kerzen und Fackeln - deren Flamme jedoch still stehen und nicht züngeln wie es normal wäre. Plötzlich senkt sich eine Stille über die Menge. Deutlich hört man das Knarren der Holzbalken als ein Mann in MönchskutteDer Legendenerzähler das Podest am Kopfende der Halle betritt. Als er zu sprechen beginnt, erfüllt seine klare, dunkle Stimme noch den letzten Winkel der Halle:

»Ihr seid alle gekommen um die Legende unserer Welt zu hören!« Zustimmendes Gemurmel im Raum das gleich wieder abflaut.

»So höret denn, was war als unsere Welt entstand:

Der Erste Tag

Es begann mit dem Tag als das Götterpaar überdrüssig wurde - überdrüssig des Geschreis und der Streitereien ihrer Kinder die sie sich Tag ein, Tag aus anhören mußten.
So sprach die Göttermutter: Es soll sein - 7 neue Welten für unsere Brut.
Und so sprach der Göttervater:
Anakoro für Elvano und Vesana
Beshado für Sanika und Gholana
Kresto für Dalvo und Medora
Demto für Chora und Esvaro
Verengho für Graco und Kelida
Evitano für Voro und Enragho
Ghelo für Chiska und Aimigho
So wurde Evitano die 6. Welt.

Als die Götterkinder am ersten Tage einzogen, war die Welt noch öd, leer und dunkel. Ihr Bruder Dalvo kam vorbei und lachte - eure Welt ist öd, leer und dunkel, hier zu wohnen wird euch sicher ein große Freude sein. Aber er hatte auch Mitleid mit seinen jüngeren Geschwistern und damit es nicht mehr dunkel sei, entzündete er das große Himmelsfeuer.

So endete der erste Tag von Voro und Enragho in Evitano, ein Evitano das öd und leer war« schloß der Legendenerzähler

»ABER NICHT MEHR DUNKEL !« donnerte die Menge zurück.
 
 

»So höret weiter, was war als unsere Welt entstand:

Der Zweite Tag

Schon früh kamen die Göttereltern zu ihren Kindern in Evitano. Doch mißfiel ihnen diese Welt.

So sprach die Göttermutter: Es sind Anakoro, Beshado, Kresto, Demto und Verengho schöner als eure Welt - diese ist öd und leer.
Und so sprach der Göttervater: Hier sind die Essenzen des Seins: Erde, Wasser, Luft. Füllt euer Welt damit zu eurem Vergnügen und unserer Erbauung.
Auch die Göttermutter gab ihren Kindern etwas: Ich gebe euch die Essenzen des Lebens: Blut, Fleisch und Seele.
Begeistert nahmen die Götterkinder die Essenzen an sich - die Essenzen aus denen unsere Welt entstehen sollte.
So endete der zweite Tag von Voro und Enragho in Evitano, ein Evitano das öd und leer war« beendete der Erzähler diesen Tag

»ABER NICHT MEHR OHNE DEN ESSENZEN !«
 
 

» Der Dritte Tag

Als die Göttereltern an diesem Tag nach Evitano kamen, hörten sie schon bald das laute Geschrei eines Streites zwischen ihren Kindern. Diese konnten sich nicht einigen wem wieviel von dieser Welt gehörte, wer wo mit seinen Essenzen spielen durfte. Die Göttereltern waren sehr erzürnt und sprachen: Diese Welt gehört euch beiden, jeder darf dort spielen wo es ihm gefällt. Voro und Enragho waren Götter, doch zur Zeit des Weltenanfangs waren auch sie noch Kinder und daher befolgten sie ihre Eltern nicht und stritten weiter.

So endete der dritte Tag von Voro und Enragho in Evitano, ein Evitano das öd und leer war«

»ABER NICHT MEHR OHNE STREIT !«
 
 

»Hört nun den letzten Tag des Entstehens:

Der Vierte Tag

An diesem Tag wußten die Göttereltern schon was sie erwartete und tatsächlich stritten ihre Kinder noch immer.
So sprach die Göttermutter: Es sei - dieser Welt wird geteilt. Halb auf Halb. Bugwärts dieser Linie sei Voro und Heckwärts dieser Linie sei Enragho.
Enragho sagte darauf: Ich bin der Älter, mir steht ein größere Teil der Welt zu.
Und so sprach der Göttervater: Nichts gibt es umsonst, wer  morgen das Größer  geschaffen hat, bekommt auch einen größeren Teil der Welt.

So endete der vierte Tag von Voro und Enragho in Evitano, ein Evitano das öd und leer war« der Legendenerzähler blickte erwartungsvoll in die Menge

»ABER NICHT MEHR OHNE GRENZEN !«





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