»Nun begannen die Tage des Erschaffens:
Voro schuf damit die Ebenen - Enragho schuf damit die
weiten Hügellandschaften
Voro schuf damit den Berg - Enragho schuf damit die
Bergketten und Täler
Als die Göttereltern kamen waren sie sehr stolz auf Enragho
wegen seines Schaffens und
So sprach die Göttermutter: Wie Groß sind diese Hügel
und Berge!
Und so sprach der Göttervater: Es werde die Linie neu gezogen.
Wichtiges Morgen.
So endete der fünfte Tag von Voro und Enragho in Evitano, ein Evitano das öd war«
»ABER NICHT MEHR OHNE LAND« wieder klang der Satz, aus
tausend Kehlen gerufen, wie ein Donnerschlag.
Voro schuf damit die Wolken - Enragho schuf damit den
Regen.
Voro schuf damit die Bäche - Enragho schuf damit
die Flüsse.
Als die Göttereltern kamen waren sie sehr stolz auf Enragho
wegen seines Schaffens und
So sprach die Göttermutter: Wie wichtig ist der Regen und sind
die Flüsse!
Und so sprach der Göttervater: Es werde die Linie neu gezogen.
Lebendes Morgen.
So endete der sechste Tag von Voro und Enragho in Evitano, ein Evitano das öd war« der Legendenerzähler blickte erwartungsvoll in die ihm zugewandten Gesichter.
»ABER NICHT MEHR OHNE WASSER« kam ohne zu zögern
die richtige Antwort.
Voro schuf damit die Blumen und Gräser - Enragho
schuf damit die Tiere des Bodens
Voro schuf damit die Sträucher und Bäume - Enragho
schuf damit die Tiere der Luft
Als die Göttereltern kamen waren sie sehr stolz auf Enragho
wegen seines Schaffens und
So sprach die Göttermutter: Wie lebendig sind diese Tiere!
Und so sprach der Göttervater: Es werde die Linie neu gezogen.
Schönes Morgen
Nun war es aber, das Voro nur noch seinen Berg besaß
und zu seinem Bruder sagte: Enragho, du hast fast die gesamte Welt
gewonnen, ich anerkenne deinen Sieg. Laß unseren Wettstreit ruhen
und uns an dieser Welt erfreuen. Doch Enragho, sein Bruder, war
von unbotmäßigem Ehrgeiz erfüllt und wollte ganz Evitano
sein Eigentum nennen, so sagte er: Voro, du besitzt noch einen Berg,
mir gehört der Rest - so laß uns darum wetteifern. Gewinnst
Du bekommst Du meinen Teil der Welt, gewinne ich erhalte ich nur deinen
Berg. Voro überlegte und willigte schließlich ein.
So endete der siebente Tag von Voro und Enragho in
Evitano,
ein Evitano das..« und wieder ging ein Ruf aus tausend Kehlen
»NICHT MEHR LEER UND NICHT MEHR ÖD WAR«
Enragho begann schon am frühen Morgen sein letztes Werk.
Dies sollte etwas ganz besonderes sein und so kam er auf den Gedanken etwas
zu schaffen, das den Göttern glich. Derweilen Voro auf dem
Gipfel seines Berges saß und nachdachte und nichts tat diesen Wettstreit
zu gewinnen.
So erschuf Enragho am Morgen des neunten Tages das alte Volk.
Diese Wesen hatten soviel von der Essenz der Seele erhalten, daß
sie es dem jungen Gott gleichtun und sich unterhalten, denken, lachen konnten.
Enragho
gefielen die Wesen sosehr, daß er sicher war auch diesen Wettstreit
zu gewinnen.
Am Abend des neunten Tages kamen die Göttereltern - und waren
enttäuscht von Enragho wegen seines Schaffens denn es gefielen
ihnen nicht: Kein Fell, keine scharfen Augen, keine Ohren, keine Krallen,
keine Zähne die diese Wesen hatten die nicht schon vorher in Evitano
geschaffen wurden. Daraufhin erhob sich Voro und kam vom Gipfel
seines Berges herunter: Ich hab wohl was Euch erfreuen wird.
Doch so genau die Göttereltern auch schauten, nichts konnten
sie sehen was er geschaffen haben könnte. Doch Voro lachte
fröhlich, öffnete seine linke Hand und blies hinein.
So fiel die erste Schneeflocke vom Himmel Evitanos, wurde immer
mehr und wurde zu einem Schneefeld und wurde immer mehr und wurde zu einem
Eisfeld und wurde immer mehr und wurde zum ersten Gletscher dieser Welt.
Die Göttereltern waren überrascht von dem filigranen Gebilde,
welches bei der leichtesten Berührung schmolz und verging, doch ebenso
überrascht waren sie von der Stärke und Kraft des Gletschers
der doch nur aus der Schneeflocke erstand.
Daher waren die Göttereltern sehr stolz auf Voro
wegen seines Schaffens und
So sprach die Göttermutter: Wie schön ist die Schneeflocke!
Und so sprach der Göttervater: Es werde diese Linie neu gezogen.
Doch Enragho war dagegen, würde er doch die ganze Welt
verlieren: Dieses lächerliche Gebilde sollte mehr wert sein, als meine
Wesen - die doch soviel mehr konnten als alles was ich vorher geschaffen
habe?
Doch die Göttereltern sahen nicht mehr danach und zogen weiter.
So endete der achte Tag von Voro und Enragho in Evitano,
ein Evitano das..«
»NICHT MEHR OHNE SCHÖNHEIT WAR«
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