Geschichte der Menschen
  Die Geschichte des Menschenvolkes in Evitan ist - teilweise - recht genau dokumentiert. Die Ereignisse von großer Bedeutung des abgelaufen Jahres beispielsweise werden in den Ratsitzungen der Domänen vorgetragen. Und seit nun schon mehr als 2000 Jahren werden diese Berichte im libro de la ordo sehr genau festgehalten. Auch über die Jahrhunderten davor gibt diese Quelle recht ergiebig Auskunft wobei bei vielen Berichten Vorsicht zu walten ist, ob ihrer Richtigkeit oder der geistigen Gesundheit ihrer Verfasser, so verworren und teilweise widersprüchlich sind sie überliefert.  Die Epochen davor gleiten dann entgültig in den Bereich der Sagen, Mythen und Legenden ab, zu spärlich sind die Informationen darüber oder werden zumindest nicht dem gemeinem Volk zugänglich gemacht. Denn einige der uralten und mächtigen Bücher die in versteuten Winkel oder längst verstaubten Bibliotheken lagern geben noch manch Geheimnis preis, das sebst nach diesen vielen Jahrhunderten ihre Gefährlichkeit nicht eingebüßt haben müssen. 
  »Die vom alten Volk lebten mit den Göttern. Doch als die Katastrophe kam wurden auch sie verschlungen. Nicht wenige der hohen Geschöpfe machten das alten Volk schuldig. Wir nun sind aufgerufen die Fehler unserer Vorfahren auszubessern. Es ist nicht wichtig, die Dinge zu verstehen die die Götter ihnen überlassen haben oder sie zu benutzen. Wir müssen darauf achten, bessere Menschen zu werden - die Ehre die ein Einzelner erringt wird dem ganzen Volk zugerechnet und uns aller dem Vergessen entreißen. 
Und Erinnern müssen wir uns wieder, nur so könne wir hoffen dem neuen Volk anzugehören - dieses neue hohe Volk wird das Gesicht der Mutter und das Gesicht des Vaters nie wieder vergessen und wir, die Menschen Evitans, werden ein Teil des hohen Volkes werden.«
  Rede der Irina, Tochter der Ismaela, unua al la domo Esturia el Dom Kaer
gehalten bei der Ratssitzung in der katedralo im 3. Sommer der Domänen 

Das Zeitalter der Domänen

(Gegenwart bis vor 2067 Sommern)
Die moderne Geschichte Evitans begann vor mehr als 2000 Jahren bzw. Sommern wie hier gesagt wird. Dies ist das Zeitalter der Domänen - eine Periode die, gemessen an der Vergangenheit, relativ friedlich abläuft. 
Um dies zu gewährleisten wurde das libro de la ordo niedergeschrieben und einer handvoll Idealisten jener Tage ist es zu verdanken, das sich schon bald alle Häuser darauf einschwören ließen - der Schrecken des Zeitalters des Chaos saß allen tief in den Knochen. In libro de la ordo sind die Gesetze der Domänen aufgezeichnet an die zu halten sich alle Evitaner vom hohen Volk durch die Aufnahme in die Gemeinschaften verpflichten. Und nur die Gemeinschaften haben Recht und Macht in Evitan. 

Von einer Nuß kannst Du nicht leben!

"Ach du vorlauter Grünschnabel! Natürlich mußt du keinem domo angehören - es gibt immer einige Narren, die sich für keine Gemeinschaft entscheiden können. Aber erträglich ist das Leben nur in deiner domo!"
[..]
"Warum fragst Du! Kannst Du von einer Hirano-Nuß leben? Nein! Genauso wie Du als Einzelner die Stürme des Schicksal nicht meistern kannst - darum leben wir in einer Gemeinschaft. Die Gemeinschaft ist der Hiranobaum für die Nuß!"
[..]
"Oh große Mutter - warum hast Du diesen Bengel in die Welt gesetzt? Hast Du schon einmal ein Hiranobaum alleine stehen sehen? Eben, genauso ist es mit unseren Gemeinschaften - den Häusern. Du kannst von einer Hirano-Nuß nicht leben, die Nüsse eines ganzen Baumes ernähren dich auch nur ein paar Wochen. Aber wenn Du einen ganzen Wald von Hiranobäumen hast! Wir leben in den Städten damit sich unsere Häuser gegenseitig helfen können!"
[..]
"Stimmt! Dein Frage ist ein wenig knifflig! Hmm... Aber denk nur an den Hiranowald. Als Ganzes trotzt er jeden Schneesturm, doch einige der alten, morschen Bäume werden brechen und werden durch junge, kräftige Bäume ersetzt."
[..]
"Schluß jetzt mit der Fragerei, lauf wieder zu den anderen Kindern und laß mich weiterarbeiten!"
[..]
"RAUS!"

Der Vergleich mit der Hirano-Nuß wird gerne gezogen wenn das Zusammenleben beschrieben werden soll. Diese strenge Ordnung ist in Evitan seit Anbeginn der Zeit üblich: Jeder Vernünftige Mensch entscheidet sich für ein Haus wobei die Bezeichnung auch wörtlich zu nehmen ist - und wo ein domo gebaut werden kann, können auch mehrere domoj gebaut werden, was zur Gründung einer Stadt führt. Das Gebiet, in der die Stadt und ihre Häuser kontrollieren wird als ihre Domäne bezeichnet. Die Vertreter der Domäne haben Sitz- und Stimmrecht im Rat der Domänen, daß das höchste politische Gremium der Menschen in Evitan ist. Das erste Gesetzt das im neuen Zeitalter in das Buch der Ordnung geschrieben wurde ist der Vertrag von Vergilo, ein berühmter Mann, Kristallträger und Vertrauter der Götter. Dieser Vertrag verbietet den Einsatz von Waffen jedweder Art die weiter reichen als der Arm des Anwenders. Diesen Vertrag traten bald alle domoj bei und er ist auch der Wille der Göttern. Praktisch bedeutet daß, das seither die Kämpfe in Evitan nur noch konventionell mit Messern, Schwertern, Äxten und ähnliches ausgetragen werden. Selten kommen Bogen und Armbrüste zum Einsatz. Der Gebrauch der Waffen des alten Volks ist aber komplett unterbunden worden. Nur in größter Not werden die Evitaner es wagen diese gefährlichen Instrumente einzusetzen. Das jede Anwendung früher oder später von den Göttern in Rechnung gestellt wird, davon konnten sich vor ungefähr 40 Sommern die Befreier Traviatas überzeugen. Die Befreiung der Stadt war damals nur unter massiven Einsatz der alten Waffen möglich - und jeder der seine Finger am Auslöser hatte wurde in den darauf folgenden Jahren unter unnatürlichen Umständen in die dunklen Arme der Göttin geführt. Seit dieser Zeit glauben wieder viele in Traviata an die Legende der Knechte und Diener in Schwarz - sie seinen damals durch die Stadt gegangen und haben an den Türen der Häuser Einlaß begehrt um die Gesetzesbrecher abzuholen. Wie auch immer, die Traviataner sind sehr fromm geworden obwohl sie immer wieder des unerlaubten Schmuggels mit den Gerätschaften des alten Volkes bezichtigt werden. 


Das Zeitalter des Chaos

(2067 bis 2712)
Vor dem Vertrag von Vergilo und dem Rat der Domänen war das Land in viele kleine Herrschaftsbereiche zersplittert. Die einzelnen Häuser fühlten sich nicht ihrer Stadt verpflichtet und bekämpften sich untereinander auch in mörderischen Kleinkriegen oder Vendetten. Der Einsatz der alten Waffen war geradezu üblich und das größte Problem bestand eigentlich nur darin entweder einer gefüllte Blitzschachtel für die eine Art der Waffen oder volle Halterungen mit dem schnellen Blei für die andere Art von Waffen zu bekommen. Auch die Kristallträger jener Tage blieben nicht unbeteiligt und schauerliche Geschichten werden von Kristallhäusern erzählt, in dem die Träger vereint in die Kämpfe eingriffen. Sie hätten Drachen beschworen und mechanische Diener der Götter für den Kriegsdienst mißbraucht. Viele Städte gab es damals in den Ebenen doch eine nach der anderen wurde vom Wahn des Kampfes erfaßt, wurden die Türme der Häuser geknickt wie dünne Zweige, wurde die Erde mit Blut getränkt. Die Evitaner waren drauf und dran zum zweitenmal die Gesichter der Mutter und des Vaters zu vergessen. Dann aber, als das Chaos am schlimmsten tobte und Voro auch die Ebenen dem Schnee gegeben hatte, begann Vergilo seinen Zug um die Welt um jedes Haus für den Vertrag zu gewinnen. 
Die Herrschaft derer von der Burg 
(2712 bis ~5500) 
Bevor das Chaos die Vernunft der Menschen zerriß war das Menschvolk groß und stark. Es hatte sich nicht in die Domänen zurückgezogen sondern die Türme ihrer Städte ragten auch in den Ebenen von Raikalo und dem Hügelland gegen den Himmel. Der Himmel in jener Zeit war heller, die Sonne kräftiger, die Sommer länger und die Winter kürzer. Die Bäume wüchsen so schnell wie heute die Gräser und einiger der damaligen Gräser wurden sogar von den Menschen gegessen. Die Herrschaft derer von der Burg währte lange und durchdrang bis auf die Stadt Raikalo selbst die gesamte Welt Evitan. 
Die Zeit der grellen Tage 
(~5500 bis ~6000) 
Hitze und Helligkeit, Schnee nur  auf den höchsten Gipfeln des Enraghejo. Menschen in Massen dicht an dicht. Geschwäntzte Menschen die im Wasser schneller waren als auf Land. Wenn wundert es, das Voro alsbald dem ein Ende setzte und erträgliches Leben für die später Geborenen schaffte? 

Das Zeitalter der

(6000 < )
Genesislegende

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